Hautallergien …
Wer Allergiker ist, sein Leben lang mit Hautallergien zu tun hat, der weiß, was hinter diesem Satz steckt!
Die Hautallergie ist eine der häufigsten Formen allergischer Erkrankungen.
Wie man konsequent Hautallergien zu mehr als 90% vermeidet, findest Du hier …
Hautallergien in Deutschland
Insgesamt leiden mehr als 12,2 Millionen Menschen in Deutschland unter einer allergischen Erkrankung. Etwa 30–35 % der Erwachsenen haben im Laufe ihres Lebens mindestens eine Allergie entwickelt. Hautallergien haben meist als Symptom das Ekzem. Manche Kontaktallergien zeigen sich nur durch Rötung, Brennen oder Schwellung – ohne die typischen Ekzem-Merkmale wie Schuppung oder chronische Trockenheit. Weiterhin kann es zu Hautausschlägen kommen (Exanthem) wie Flecken, Bläschen oder Quaddeln. Im Generellen kommen folgende Hauterkrankungen in Deutschland am häufigsten vor:
🧴 Häufige Hauterkrankungen in Deutschland
Erkrankung | Typische Symptome | Behandlungsmöglichkeiten | Häufigkeit |
Neurodermitis (atopisches Ekzem) | Trockene, juckende Haut, Rötungen, Schübe | Kortisoncremes, Basispflege, Antihistaminika | Bis zu 20 % der Kinder, ca. 3–5 % der Erwachsenen |
Akne | Mitesser, Pusteln, entzündete Knoten | Salicylsäure, Retinoide, Antibiotika | Bis zu 85 % der Jugendlichen betroffen – ca. 22–32 % aller dermatologischen Diagnosen |
Psoriasis | Schuppige, gerötete Plaques, Juckreiz | Salben mit Vitamin D, UV-Therapie, Biologika | 2–3 % der Bevölkerung |
Urtikaria | Quaddeln, starker Juckreiz, Schwellungen | Antihistaminika, Kortison, Auslöser meiden | Ca. 20 % erleben mind. 1 Episode im Leben – Ca. 20 % erleben mind. 1 Episode im Leben |
Pilzinfektionen | Juckreiz, Rötung, Schuppung, Geruch | Antimykotika (Cremes, Tabletten) | >10 % der Bevölkerung betroffen |
Warzen | Verhornte Hautwucherungen, meist schmerzlos | Vereisung, Salicylsäure, Lasertherapie | Ca. 40 % der Bevölkerung betroffen – besonders häufig bei Kindern und Jugendlichen |
Viele dieser Erkrankungen sind chronisch, aber gut behandelbar. Eine frühzeitige dermatologische Abklärung hilft, Komplikationen zu vermeiden und die Lebensqualität zu verbessern. I vielen Fällen begleiten derartige Hautkrankheiten aber das ganze Leben.
Häufigster Hautallergiegrund …
Die häufigsten Ursachen für Hautallergien in Deutschland sind:
Auslöser | Geschätzte Häufigkeit in der Bevölkerung |
Nickel | ca. 10–15 % (v. a. bei Frauen) |
Duftstoffe | ca. 4–8 % |
Konservierungsstoffe | ca. 3–6 % |
Farbstoffe (Textil/Kosmetik) | ca. 2–4 % |
Pflanzenstoffe (z. B. Kamille) | ca. 1–3 % |
Latex / Gummi | ca. 1–2 % |
Sonnenschutzfilter | <1 % |
Medikamente (lokal) | ca. 1–2 % |
Kosmetika sind ein Hauptauslöser für Hautallergien, vor allem durch Duft- und Konservierungsstoffe. Besonders bei empfindlicher oder vorgeschädigter Haut (z. B. Neurodermitis) können selbst „normale“ Produkte problematisch sein.
Insbesondere ein ausladender Konsum von Kosmetika in der Jugend (experimentelle Motive) und ein ausladender Gebrauch von nicht geeigneter Hautpflege bei Kindern und Babys bauen bereits sehr früh im Leben Sensibilisierungen und damit Allergien aus. Hierbei kann eine Allergie insbesondere eine Neurodermitis (atopisches Ekzem) auslösen oder verschlimmern, besonders bei Menschen mit einer sogenannten atopischen Veranlagung. Die Kombination aus Allergie und Neurodermitis atopischer Formenkreis. Etwa 60–80 % der Kinder mit Neurodermitis haben auch Allergien. Bei Erwachsenen sind es rund 40–50%.
🚨 Häufige allergene Inhaltsstoffe in Kosmetika
Laut Studien des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) und des Robert Koch-Instituts sind bis zu 30 % aller Kontaktallergien auf Inhaltsstoffe in Kosmetika zurückzuführen.
- In dermatologischen Praxen machen kosmetikbedingte Hautreaktionen einen erheblichen Anteil der Diagnosen aus – insbesondere bei Frauen. Besonders betroffen sind:
- Gesichtspflegeprodukte
- Parfümierte Cremes und Lotionen
- Haarfärbemittel
- Sonnenschutzmittel
- Make-up und Nagellack
- Reinigungsmittel
Stoffgruppe | Häufigkeit allergischer Reaktionen |
Duftstoffe | sehr häufig (ca. 4–8 %) |
Konservierungsstoffe | häufig (ca. 3–6 %) |
Farbstoffe | gelegentlich (ca. 2–4 %) |
Emulgatoren / Tenside | Gelegentlich (ca. 1%) |
Was hilft bei Allergien?
Im Folgenden sind Maßnahmen beschrieben, um Allergien zu bekämpfen oder präventiv zu vermeiden:
Desensibilisierung
Ein konsequenter Schlüssel zur Linderung bei Allergien ist die Hyposensibilisierung (Desensibilisierung): Die Desensibilisierung – medizinisch korrekt als spezifische Immuntherapie (SIT) bezeichnet – ist die einzige Therapieform, die eine Ursachenbekämpfung bei Allergien ermöglicht. Sie wirkt, indem sie das Immunsystem langsam an das Allergen gewöhnt und die übermäßige Reaktion reduziert. Allerdings gibt es hier in Deutschland gegenwärtig nur rund 123 zugelassene Präparate.
Antihistaminika (z. B. Cetirizin, Loratadin)
Bei einer allergischen Reaktion schüttet der Körper Histamin aus – vor allem aus Mastzellen. Histamin bindet an spezielle Rezeptoren (v. a. H1-Rezeptoren) und löst die allergischen Symptome aus. Antihistaminika blockieren diese Rezeptoren, sodass Histamin nicht mehr wirken kann – die Symptome werden abgeschwächt oder verhindert.
Nahrungsergänzungsmittel für Allergiker
Nahrungsergänzungsmittel können bei Allergien unterstützend wirken, indem sie das Immunsystem modulieren, Entzündungen hemmen und die Hautbarriere stärken.
🧪 Wirkmechanismen ausgewählter Inhaltsstoffe
Wirkstoff / Substanz | Mögliche Wirkung bei Allergien |
Quercetin | Natürliches Flavonoid, hemmt Histaminfreisetzung |
Omega-3-Fettsäuren | Entzündungshemmend, regulieren Immunantwort |
Vitamin D | Stärkt die Hautbarriere, moduliert T-Zell-Aktivität |
Probiotika | Fördern Darmflora, können allergische Reaktionen mildern |
Zink | Unterstützt Hautregeneration und Immunfunktion |
Selen | Antioxidativ, schützt vor oxidativem Stress |
Vitamin C | Antioxidativ, kann Histaminspiegel senken |
Cholin / B-Vitamine | Unterstützen Zellschutz und Schleimhautstabilität |
Wichtig zu wissen?
- Die Wirkung ist nicht sofort spürbar – oft braucht es Wochen bis Monate.
- Besonders bei Neurodermitis zeigen sich positive Effekte in Kombination mit klassischer Therapie.
Verwenden von hypoallergene Kosmetik und Körperpflege
- Laut Marktanalysen und Herstellerangaben gelten etwa 15–25 % der Hautpflegemittel als „für Allergiker geeignet“ oder „hypoallergen“.
- In Apotheken und Fachhandel liegt der Anteil deutlich höher – dort sind bis zu 40–50 % der Produkte speziell für empfindliche oder allergische Haut konzipiert.
- Im Drogeriemarktsegment liegt der Anteil eher bei 10–20 %, abhängig von Marke und Sortiment.
🧴 Warum wirkt hypoallergene Pflege vorbeugend?
- Stärkung der Hautbarriere → weniger Eindringen von Allergenen
- Vermeidung von Reizstoffen → keine unnötige Provokation des Immunsystems
- Feuchtigkeitsbalance → weniger Mikrorisse, weniger Entzündung
- Reduktion von Sensibilisierung → geringere Wahrscheinlichkeit für spätere Allergieentwicklung